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Die Innenbefunde
Herxheim: Grubenanlage und Siedlungsbefunde der Linienbandkeramik;
im Osten möglicher Hausstandort.
Die spektakulärsten Befunde aus Herxheim
bilden sicherlich die beiden Gräben mit ihrer besonderen Struktur.
Aber auch innerhalb der Grubenanlage fanden sich Rest der bandkeramischen
Besiedlung. Die Erhaltungsbedingungen lassen allerdings eine Rekonstruktion
der Bebauung nur bedingt zu. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen ist
die frühneolithische Besiedlung zwar die älteste, es folgen
aber weitere Nutzungen der Fläche im Mittel- und Jungneolithikum,
in der Späten Bronze-, der Eisen- und der Römischen Kaiserzeit.
Die bandkeramischen Gruben sind daher zumindest in Teilen durch jüngere
Besiedlungsspuren überlagert und lassen sich nicht immer eindeutig
von diesen trennen. Schwerer wiegen allerdings die anderen beiden Faktoren:
die Erosion im Hangbereich und die Überprägung der Befunde durch
Bodenbildungen auf der Kuppe. Immerhin lässt sich anhand der hausbegleitenden
Gruben noch die für die Bandkeramik typische Nordwest-Südost
Orientierung der Häuser nachweisen. Ihre tatsächliche Lage und
Größe muss aber offen bleiben, zu mal auch Pfostenstandspuren
oder Reste der eingetieften Wandkonstruktionen vollständig fehlen.
Belegen lässt sich durch die Datierung der Längsgruben, dass
der Innenraum von der älteren bis in die jüngste Phase der Linienbandkeramik
besiedelt war.
Neben den hausbegleitenden Gruben, die einen Großteil des Fundmaterials
lieferten, konnten Siedlungsgruben nachgewiesen werden, die aber meist
nur 0,20 bis 0,30 m und max. bis 1,00 m tief erhalten waren. Die Form
dieser Gruben variiert von mulden- bis wannenförmig. Eine nähere
funktionale Ansprache ist kaum möglich. In einigen Fällen lässt
sich aber anhand der Verfüllung die zumindest sekundäre Nutzung
als Abfallgrube belegen.
Häufig auf bandkeramischen Fundplätzen sind Schlitzgruben. In
Herxheim ließen sich fünf nachweisen, die alle in unmittelbarer Nähe
der Gräben rechtwinklig zu diesen angelegt oder sogar in die bereits
wieder verfüllten Gräben eingegraben wurden.
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Grab:
Hockerbestattung aus einem
Grab im Siedlungsbereich
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Die insgesamt vier aufgedeckte Siedlungsbestattungen
gehören gleichfalls zu den häufigeren Funden in bandkeramischen
Siedlungen. Die Gräber streuen über eine größere
Fläche im zentralen Bereich des ausgegrabenen Teils und stehen daher
wohl in keinem direkten Bezug zueinander. Es handelt sich um drei Hocker
und einen Strecker, die in langovalen Grabgruben beigesetzt wurden. Lediglich
eine Bestattung hatte in Form eines durchbohrten Spondylusknebels eine
Beigabe mit in das Grab bekommen.
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Deponierung:
Einzelne Schädel im Siedlungsbereich
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In zwei eng beieinander liegenden Gruben
aus der jüngsten Besiedlungsphase wurden zu dem Reste von Schädelkalotten
und sogar vollständige Schädel zusammen mit Keramikgefäßen
und anderem Fundmaterial aufgedeckt. Diese Befunde legen nahe, dass sich
die Deponierungen zumindest nicht ausschließlich auf die Grubenanlage
beschränkten.
Fabian Haack
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